Der Landwirt und Winzer Hermann Ritter aus Buggingen hat sich fünf Jahrzehnte lang ehrenamtlich in besonders hohem Maße für die Landwirtschaft, bäuerliche Familien und die Umwelt engagiert. Dafür ehrte Staatssekretärin Bärbl Mielich (Grüne) den „Bewahrer, innovativen Vordenker und Pionier des Bauernverbandes“ im Rathaus Buggingen mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande, verliehen von Bundespräsident Joachim Gauck. Die Verleihung wurde mit stehenden Ovationen im vollbesetzten Kinosaal begleitet. Er freue sich, dass Hermann Ritter diese hoch verdiente Ehrung in seiner Heimat Buggingen erhalte, betonte Bürgermeister Johannes Ackermann, und dankte auch Ritters Frau Adelheid und den fünf Kindern.

Hermann Ritter war von 1975 bis 2012 Kreisvorsitzender des BLHV Müllheim, dessen Einzugsgebiet von Bad Bellingen über Kandern und Münstertal bis Bad Krozingen reicht. Als Aktiver in der Landjugend hat er schon Ende der 1960er Jahre erkannt, dass Landwirte ihre berufsständischen Interessen wirksamer vertreten müssen, um die Anerkennung ihrer Leistungen in der Gesellschaft und das Einkommen der bäuerlichen Familienbetriebe zu verbessern. Ab 1972 habe er als Vorstandsmitglied der Landwirtschaftlichen Krankenkasse Baden und von 1974 bis 2012 im Vorstand der Landessozialversicherung erfolgreich um die soziale Absicherung der Landwirte gekämpft, betonte Bärbl Mielich.

Hermann Ritter hat vor 40 Jahren den Arbeitskreis Flurneuordnung Buggingen gegründet, sei ein Pionier im Bereich Umweltschutz und transparente Produktion gewesen und habe in den 1980er Jahren den Widerstand gegen die Aussaat von Genmais in Buggingen organisiert, so Mielich. Als Vordenker einer damals kleinen Minderheit habe er die Risiken von genverändertem Saatgut erkannt und als Mittler in einem zähen, erfolgreichen Kampf erreicht, dass heute 90 Prozent der Landwirte Gegner der Gentechnik sind, lobte die Staatsekretärin und überbrachte Grüße von Ministerpräsident Winfried Kretschmann.

Von 1994 bis 2012 war Ritter auch Vorstandsmitglied im Badischen Bauernverband, sagte Präsident Werner Räpple, und lobte: „Du bist ein Wertemensch mit hoher Sozialkompetenz“. Sehr sensibel habe Hermann Ritter die früheren Gräben zwischen Öko- und konventionellen Landwirten zugeschüttet und Bauern den Verzicht auf Gentechnik empfohlen, aber nicht befohlen. Seine Leidenschaft für den Berufsstand halte an, denn, so Räpple, heute sei Ritter ehrenamtlicher Präsident der Landsenioren. Bernhard Walz, Landwirt aus Heiterheim und Sprecher der BLHV-Bahnprojektgruppe, erinnerte, dass Hermann Ritter Gründungsmitglied der Bürgerinitiative MUT ist und sich seit 1993 für einen Flächenschonenden Bahnausbau und die Bürgertrasse einsetzt. Agrarberater Reinhard Funk lobte Ritters Engagement als Vorstand der Vieherzeugergenossenschaft von 1984 bis 2014. Pfarrer Hermann Witter, Landesbeauftragter für den kirchlichen Dienst auf dem Land, schenkte Hermann Ritter, dem „Reformator der Landwirtschaft“ einen „Lutherwein“. Aus dem Rheinland ehrte ein Landjugendfreund Adelheid Ritter mit einem „bunten Verdienstkreuz“, kreiert in einer Behindertenwerkstatt.

Er nehme die hohe Auszeichnung namens aller Wegbegleiter an und wolle gerne ein Brückenbauer bleiben, betonte Hermann Ritter. Als die Sozialversicherung um 20 Prozent erhöht wurde, habe er eine Demo in Karlsruhe organisiert und den Verantwortlichen Eier und Ferkel angeboten mit dem Slogan: „Es bleibt uns keine Wahl, wir zahlen natural“, erinnerte der Geehrte. Seine Leidenschaft erklärte Hermann Ritter mit einem Walser-Zitat: „Man lebt nicht, wenn man nicht für etwas lebt.“

Anschließend luden der BLHV und die Gemeinde Buggingen zu einem Stehempfang mit kleinen Leckerbissen, zubereitet von den Landfrauen, ein. (umi)

Walter Jost
Buggingen, 15.06.2012 
In Anerkennung seiner großen Verdienste, die er sich als Leiter der Volkshochschule Markgräflerland, Außenstelle Buggingen, Leiter der Bücherei und als Gemeinderat erworben hat, ernennt die Gemeinde Buggingen Herrn Walter Jost zum Ehrenbürger (Beschluss des Gemeinderates vom 26.03.2012). Für seinen tatkräftigen und unermüdlichen Einsatz zum Wohle der Gemeinde und die Weiterentwicklung der Bücherei gebühren ihm Dank und Anerkennung.

Horst Körkel
Buggingen, 13.05.2011
In Anerkennung seiner großen Verdienste, die er sich von 1984 bis 2009 als Gemeinderat und 20 Jahre als Bürgermeisterstellvertreter erworben hat, ernennt die Gemeinde Buggingen Herrn Horst Körkel zum Ehrenbürger (Beschluss des Gemeinderats vom 06.12.2010). Für seinen tatkräftigen und unermüdlichen Einsatz zum Wohle der Gemeinde und Einwohner gebühren ihm Dank und Anerkennung. 

Fritz Kramer (†)
Buggingen, 05.09.1994
In Anerkennung seiner großen Verdienste, die er sich von 1956 bis 1994 als Gemeinderat erworben hat, ernennt die Gemeinde Buggingen Herrn Fritz Kramer zum Ehrenbürger (Beschluss des Gemeinderats vom 05.09.1994). Für seinen tatkräftigen und unermüdlichen Einsatz zum Wohle der Gemeinde, der Vereine und Einwohner gebühren ihm Dank und Anerkennung.